Vitamine (wird noch bearbeitet)
Vitamine sind organische Verbindungen, die vom Körper nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt werden, die jedoch vom Stoffwechsel zum größten Teil nicht synthetisiert werden können. Sie müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Einige Vitamine werden dem Körper als Vorstufen (Provitamine) zugeführt, die dann erst im Körper in die Wirkform umgewandelt werden. Man unterteilt Vitamine in lipophile (fettlösliche) und hydrophile (wasserlösliche)Vitamine.
Fettlösliche Vitamine.
Wasserlösliche Vitamine:
Weitere essentielle und semiessentielle Stoffe
Da fettlösliche Vitamine im Körper in der Leber und im Fettgewebe gespeichert werden, kann der Körper auch lange Zeit (Wochen bis sogar Monate) ohne
äußerliche Zufuhr mit diesen gespeicherten Vitaminen (als Reserve) auskommen.
Allerdings kann genau diese Reserve durch Zugabe auch zu Überdosierungen bei den fettlöslichen Vitaminen führen.
Die Absorption der fettlöslichen Vitamine ist eng mit der Verdauung der Nahrungsmittelfette verbunden
Die wasserlöslichen Vitamine der B-Gruppe (Vitamin B1, B2, B6, B12, Biotin, Folsäure, Niacin, Pantothensäure) wirken im Organismus als Coenzyme im intermediären Stoffwechsel und
werden vom Körper nur in geringen Mengen gespeichert, sie müssen regelmäßig über eine gesunde vitaminreiche Ernährung zugeführt werden.
Die essentiellen und semiessentiellen Stoffe werden teilweise in Eigensynthese vom Organismus produziert. Diese Synthese ist jedoch abhängig von der Nahrungszusammensetzung und dem Zusammenspiel weiterer wichtiger Faktoren. Daraus ergeben sich für den vegan ernährten Hund Supplementierungen um Mangelerscheinungen und Dysfunktionen des Organismus vorzubeugen. B12 und L-Carnitin sind Substanzen die in der natürlichen Beutetier- Ernährung des Hundes vorkommen. Sie sollten daher in einer rein pflanzlichen Kost zugeführt werden.
Bei ausgewogener Ernährung und Beachtung des individuellen Bedarfs können Avitaminosen vermieden werden. ( Minderversorgungen).Beim vegan ernährten Hund sind einige Vitamine besonders zu beachten ( siehe Tabelle)
Bei übermäßiger Anreicherung mit Vitaminpräparaten kann dagegen die Gefahr einer Hypervitaminose bestehen. Auch wasserlösliche Vitamine können nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen Hypervitaminosen auslösen und damit auch die Wirkung anderer Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente behindern.
Exzessive Zufuhr von B1, B6, Niacin, Folsäure und Pantothensäure, sowie Vitamin C kann zu unerwünschten Nebenwirkungen und Erkrankungen führen.
Fettlösliche Vitamine:
Vitamin | Funkt. |
Bedarf/ Abbau/ Speicherung |
Vor- kommen |
Mangel | Überdosierung |
A Retinol, Axerophtol |
Sehfähigkeit Aufbau der Haut und der Schleimhäute, Knochenwachstum, Zähne, Immunsystem-Infektionsabwehr |
75 – 100 IE / Kg/ KM/ Tag
Wachstum und Schwangerschaft: 210-250 IE / Kg KM
Ausscheidung erfolgt über den Harn, bei chronischer Niereninsuffizienz verstärkte Vitamin A Verluste |
Grüne Pflanzen, Karotten, als Vorstufe ß-carotin |
Erblindung, Austrocknen der Augen, Bindehautentzündungen, Hornhauttrübungen schuppige und/oder trockene Haut, Karies, Infektanfälligkeit, Wachstumsstörungen der Knochen, Nahrungsverweigerung, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Parasitenbefall ,Koordinationsstörungen, ungenügende Versorgungen mit Vit.A erhöhen das Risiko für Missbildungen beim Welpen, |
unscharfes Sehen, Haarausfall, Leber- und Milzschäden, Wachstumsverzögerungen, Frakturneigung, Übererregbarkeit |
Beta Carotin Provitamin A |
Vorstufe v. Vitamin A natürliches Antioxidans für den Zellschutz Informationsübermittlung zwischen den Zellen |
1 mg ß-Carotin bildet ca 500 IE Vitamin A Ausscheidung erfolgt über den Harn, bei chronischer Niereninsuffizienz verstärkte Vitamin A Verluste |
gelb-oranges und grünes Obst und Gemüse Karotten, Melone, Kürbis, Pfirsich, Aprikose |
siehe Vit. A | Weniger gefährlich, da ß-Karotin nur bei Bedarf zu Retinol gespalten wird. |
D Calciferol (Vorstufe: Ergosterin |
Knochen- und Zahnbildung, essentiell für die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, Zellreifung und Steuerung des Immunsystems Wirkung als Antioxidans und schützt sowohl Nahrungsfette wie auch Körperfette vor Peroxydbildung. D3 und D2 fördern die Ca und P Absorption Die Umwandlung von 7-Dehydrocholesterol zu Cholecalciferol durch UV Strahlung findet beim Hund (laut Meyer/Zentek)nicht statt. Das aus Pflanzen stammende D2 hat annähernde Wirkung wie tierisches D2
|
Abhängig vom Ca- Bedarf und der P- Zufuhr Erhaltungsbedarf ca: 10-20 IE /Kg KM Doppelte Menge bei Schwangerschaft und Stillzeit Höherer Vitamin D Bedarf besteht bei Hunden mit Gallenabsorptionsstörungen und degenerativen Nierenerkrankungen Trockenalleinnahrungen sollten 35- 100 IE / 100g Trockensubstanz enthalten
Vitamin D kann im Körper (in der Leber und im Muskel- & Fettgewebe) gespeichert werden. |
Geringe Mengen in: Hefe Pilze grünes Gemüse Vollkornprodukte
Vitamin D2 (Ergocalciferol) in den vegepet-Produkten wird aus Hefe gewonnen, die ultravioletter Strahlung ausgesetzt wurde.(Aufspaltung der Kohlenstoffverbindung im Kern des Ergosterol-Steroids.) |
Entkalkung der Knochen Knochenerweichung, Muskelzuckungen und Krämpfe Zahnschäden Skelettmißbildungen |
Gewichtsverlust Reizbarkeit Kalziumentzug aus Knochen und Gewebe Verzögerung der geistigen und körperlichen Entwicklung im Wachstum Erhöhte Ca und P Werte Ablagerungen in Nieren und Blutgefäßen Polyurie, Diarrhoe |
Vitamin D3 Cholecalciferol |
Regulation der Calcium und Phosphataufnahme im Magen Darm Trakt.
Aktivierung der Knochenbildung |
Der Vitamin D-Bedarf ist abhängig von den Calcium- und Phosphor-Konzentrationen sowie dem Verhältnis beider Mineralien in der Nahrung ab.
Bei Ca:P Verhältnis von 1,2:1 werden 8-10 I.E. / kg Körpergewicht/Tag beim erwachsenen Hund ausreichen; Junghunde benötigen bis zu 22 I.E./kg Körpergewicht/Tag.
Vitamin D kann im Körper (in der Leber und im Muskel- & Fettgewebe) gespeichert werden |
Vorwiegend in tierischem Gewebe. Tiere mit Fell und Federn können nur bedingt D3 über die Synthese durch das Sonnenlicht gewinnen. Die Möglichkeiten des Hundes zur geringen Synthese von D3 sind nicht eindeutig erwiesen. Die Überaktivität des Enzyms 7- Dehydrocholesterol-Reduktase verhindert die körpereigene Sythese zu D3. |
Senkung des Gehalts an Calcium und Phosphat im Blut mit Störungen der Knochenstruktur
Mangelversorgungen an D3 führen beim wachsenden Hund zu mangelhafter Knochenausbildung
Beim adulten Hund besteht die Gefahr der Ausbildung einer Nebenschilddrüsenüberfunktion |
Vergifungserscheinungen
Appetitlosigkeit
Polyurie
Blutdruckerhöhung
Calziumeinlagerungen führen zu Nierenfunktionsstörungen
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E Tocopherol |
schützt die Zellen vor Zerstörung durch freie Radikale Hemmung der Peroxidbildung Zellerneuerung Synthese langkettiger Fettsäuren hemmt entzündliche Prozesse stärkt das Immunsystem |
Der Bedarf an Vit.E variiert in Abhängigkeit von der Aufnahme ungesättigter Fettsäuren 1mg Vit.E / Kg KM pro Gramm ungesättigter Fettsäuren ist 0,6 mg Vit.E erforderlich erhöhter Bedarf bei schwangeren Hündinnen und in der Stillzeit, bei Gallenabsorptionsstörungen und Herzmuskelerkrankungen
Speicherung in Leber und Körperfett |
Pflanzliche Öle und Fette (Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl) Nüsse Getreidekornprodukte Getreidekeime Vollkornflocken |
keine spezifischen Mangelerkrankungen selten leichte Schädigung der Blutzellen selten auch zentralnervöse Störungen Gelbfettkrankheit |
vermehrte Blutungsneigung Überdosierungen selten |
K Phytomenadion |
Blutgerinnung Proteinsynthese Knochenbildung Leberentgiftung Resorption der Darmschleimhaut |
Vitamin K wird von der Darmflora synthetisiert Die Bedarfswerte werden deshalb sehr niedrig angegeben Erhaltung: 16 ng / Kg KM Trockenalleinnahrungen sollten einen Gehalt von 60 -210 ng /100 Trockenmasse aufweisen
Aufnahmeorte |
Grünblättriges und gelbes Gemüse (z.B. Kohlrabi, Eisbergsalat, Grünkohl, Kopfsalat) Sauerkraut Weizenkeime Meeresalgen Geringe Mengen in Maiskörnern und Haferflocken |
erhöhte Blutungsneigung Verzögerung der Blutgerinnung Vitamin K Verluste bei zerstörter Darmflora nach hohen und längerfristigen Antibiotika- oder Sulfonamiden-Verabreichungen Sekundärer Mangel auchnach Aufnahme geringer Mengen an Rattengift(Dicumarole) |
Anämie Gelbsucht Thrombosen |
Wasserlösliche Vitamine:
Vitamin | Funktion |
Bedarf/Abbau/ Speicherung |
Vorkommen |
Mangel- symp. |
Überdosierungs- symp. |
B1 (Aneurin) |
Nervenfunktionen Kohlenhydratstoffwechsel Wasserhaushalt Schilddrüsenfunktion Energiegewinnung |
Bedarf abhängig vom Umsatz und der Nahrungszusammensetzung Mit steigendem Kohlehydratanteil in der Nahrung nimmt der B1 Bedarf zu.
Erhaltung: 20g/ Kg KM Erhöhter Bedarf bei Schwangerschaft, Stillzeit und Jungtieren Trockenalleinnahrungen sollten einen Gehalt von 0,2-0,3 / 100g aufweisen.
Speicherung in Herz- und Skelettmuskulatur, Niere und Leber Überschüsse werden |
Kartoffeln Sojabohnen Vollkornflocken Sonnenblumenkerne Hefe Getreidekleie grüne Erbsen pflanzliche Öle |
Herzstörungen und Herzvergrösserung Leistungsabfall geistige Verwirrung Krämpfe, Muskelschwäche Nervenstörungen (u.a. Störung im Bereich des vegetativen Nervensystems) Mangelsituationen können besonders leicht enstehen bei einseitiger Nahrungszusammenstellung mit reichlich poliertem Reis,Weißmehlen, und stark fetthaltigen Nahrungen Nach länger andauernden Antibiotikagaben können ebenfalls Störungen im Kohlehydratstoffwechsel entstehen, die sich besonders nachteilig auf das ZNS auswirken können. |
Die Toleranz für Überdosierungen ist beim Hund recht hoch, sollte jedoch vermieden werden |
B2 Riboflavin (Laktoflavin |