Vitamine (wird noch bearbeitet)


Vitamine sind organische Verbindungen, die vom Körper nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt werden, die jedoch vom Stoffwechsel zum größten Teil nicht synthetisiert werden können. Sie müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Einige Vitamine werden dem Körper als Vorstufen (Provitamine) zugeführt, die dann erst im Körper in die Wirkform umgewandelt werden. Man unterteilt Vitamine in lipophile (fettlösliche) und hydrophile (wasserlösliche)Vitamine.

 

Fettlösliche Vitamine.

  • Vitamin A
  • Vitamin D
  • Vitamin E
  • Vitamin K

Wasserlösliche Vitamine:

  • Vitamin C
  • Vitamin B1
  • Vitamin B2
  • Niacin(Nicotinsäure, Vitamin B3)
  • Pantothensäure (Vitamin B5)
  • Vitamin B6
  • Biothin ( Vitamin B7, Vitamin H)
  • Vitamin B9 (Folsäure)
  • Vitamin B12 ( Cobalamin)

Weitere essentielle und semiessentielle Stoffe

  • Vitamin C
  • Cholin
  • L-Carnitin
  • Taurin

Da fettlösliche Vitamine im Körper in der Leber und im Fettgewebe gespeichert werden, kann der Körper auch lange Zeit (Wochen bis sogar Monate) ohne äußerliche Zufuhr mit diesen gespeicherten Vitaminen (als Reserve) auskommen.
Allerdings kann genau diese Reserve durch Zugabe auch zu Überdosierungen bei den fettlöslichen Vitaminen führen.

Die Absorption der fettlöslichen Vitamine ist eng mit der Verdauung der Nahrungsmittelfette verbunden

Die wasserlöslichen Vitamine der B-Gruppe (Vitamin B1, B2, B6, B12, Biotin, Folsäure, Niacin, Pantothensäure) wirken im Organismus als Coenzyme im intermediären Stoffwechsel und werden vom Körper nur in geringen Mengen gespeichert, sie müssen regelmäßig über eine gesunde vitaminreiche Ernährung zugeführt werden.

Die essentiellen und semiessentiellen Stoffe werden teilweise in Eigensynthese vom Organismus produziert. Diese Synthese ist jedoch abhängig von der Nahrungszusammensetzung und dem Zusammenspiel weiterer wichtiger Faktoren. Daraus ergeben sich für den vegan ernährten Hund Supplementierungen um Mangelerscheinungen und Dysfunktionen des Organismus vorzubeugen. B12 und L-Carnitin sind Substanzen die in der natürlichen Beutetier- Ernährung des Hundes vorkommen. Sie sollten daher in einer rein pflanzlichen Kost zugeführt werden.

 

Bei ausgewogener Ernährung und Beachtung des individuellen Bedarfs können Avitaminosen vermieden werden. ( Minderversorgungen).Beim vegan ernährten Hund sind einige Vitamine besonders zu beachten ( siehe Tabelle)

Bei übermäßiger Anreicherung mit Vitaminpräparaten kann dagegen die Gefahr einer Hypervitaminose bestehen. Auch wasserlösliche Vitamine können nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen Hypervitaminosen auslösen und damit auch die Wirkung anderer Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente behindern.

Exzessive Zufuhr von B1, B6, Niacin, Folsäure und Pantothensäure, sowie Vitamin C kann zu unerwünschten Nebenwirkungen und Erkrankungen führen.


Fettlösliche Vitamine:

Vitamin Funkt.

Bedarf/ Abbau/

Speicherung

Vor-

kommen

Mangel Überdosierung
A
Retinol, Axerophtol

Sehfähigkeit

Aufbau der Haut und der Schleimhäute,

Knochenwachstum, Zähne,

Immunsystem-Infektionsabwehr

75 – 100 IE / Kg/ KM/ Tag

 

Wachstum und  Schwangerschaft:

210-250 IE / Kg KM

 

Ausscheidung erfolgt über den Harn, bei chronischer Niereninsuffizienz verstärkte Vitamin A Verluste

Grüne Pflanzen,

Karotten, als Vorstufe ß-carotin

Erblindung,

Austrocknen der Augen,

Bindehautentzündungen,

Hornhauttrübungen

schuppige und/oder trockene Haut,

Karies,

Infektanfälligkeit,

Wachstumsstörungen der Knochen,

Nahrungsverweigerung,

erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Parasitenbefall

,Koordinationsstörungen,

ungenügende Versorgungen mit Vit.A erhöhen das Risiko für Missbildungen beim Welpen,

unscharfes Sehen,

Haarausfall,

Leber- und Milzschäden,

Wachstumsverzögerungen,

Frakturneigung,

Übererregbarkeit
Beta Carotin
Provitamin A

Vorstufe v. Vitamin A

natürliches Antioxidans für den Zellschutz

Informationsübermittlung zwischen den Zellen

1 mg ß-Carotin bildet ca 500 IE Vitamin A

Ausscheidung erfolgt über den Harn, bei chronischer Niereninsuffizienz verstärkte Vitamin A Verluste

gelb-oranges und grünes Obst und Gemüse

Karotten, Melone, Kürbis, Pfirsich, Aprikose
siehe Vit. A Weniger gefährlich, da ß-Karotin nur bei Bedarf zu Retinol gespalten wird.
D
Calciferol (Vorstufe: Ergosterin

Knochen- und Zahnbildung, essentiell für die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, Zellreifung und Steuerung des Immunsystems

Wirkung als Antioxidans und schützt sowohl Nahrungsfette wie auch Körperfette vor Peroxydbildung.

D3 und D2 fördern die Ca und P Absorption

Die Umwandlung von 7-Dehydrocholesterol zu Cholecalciferol durch UV Strahlung findet beim Hund (laut Meyer/Zentek)nicht statt.

Das aus Pflanzen stammende D2 hat annähernde Wirkung wie tierisches D2

 

Abhängig vom Ca- Bedarf und der P- Zufuhr

Erhaltungsbedarf ca: 10-20  IE /Kg KM

Doppelte Menge bei Schwangerschaft und Stillzeit

Höherer Vitamin D Bedarf besteht bei Hunden mit Gallenabsorptionsstörungen und degenerativen Nierenerkrankungen

Trockenalleinnahrungen sollten 35- 100 IE / 100g Trockensubstanz enthalten

 

Vitamin D kann im Körper (in der Leber und im Muskel- & Fettgewebe) gespeichert werden.

Geringe Mengen in:

Hefe

Pilze

grünes Gemüse

Vollkornprodukte

 

Vitamin D2 (Ergocalciferol) in den vegepet-Produkten wird aus Hefe gewonnen, die ultravioletter Strahlung ausgesetzt wurde.(Aufspaltung der Kohlenstoffverbindung im Kern des Ergosterol-Steroids.)

Entkalkung der Knochen

Knochenerweichung,

Muskelzuckungen und Krämpfe

Zahnschäden

Skelettmißbildungen

Gewichtsverlust

Reizbarkeit

Kalziumentzug aus Knochen und Gewebe

Verzögerung der geistigen und körperlichen Entwicklung im Wachstum

Erhöhte Ca und P Werte

Ablagerungen in Nieren und Blutgefäßen

Polyurie, Diarrhoe

Vitamin D3

Cholecalciferol

Regulation der Calcium und Phosphataufnahme im Magen Darm Trakt.

 

Aktivierung der Knochenbildung

Der Vitamin D-Bedarf  ist abhängig von den Calcium- und Phosphor-Konzentrationen sowie dem Verhältnis beider Mineralien in der Nahrung ab.

 

Bei Ca:P Verhältnis von 1,2:1 werden 8-10 I.E. / kg Körpergewicht/Tag beim erwachsenen Hund ausreichen; Junghunde benötigen bis zu 22 I.E./kg Körpergewicht/Tag.

 

Vitamin D kann im Körper (in der Leber und im Muskel- & Fettgewebe) gespeichert werden

Vorwiegend in tierischem Gewebe.

Tiere  mit Fell und Federn können nur bedingt D3 über die Synthese durch das Sonnenlicht gewinnen.

Die Möglichkeiten des Hundes zur geringen Synthese von D3 sind nicht eindeutig erwiesen.

Die Überaktivität des Enzyms 7- Dehydrocholesterol-Reduktase verhindert  die körpereigene Sythese zu D3.

Senkung des Gehalts an Calcium und Phosphat im Blut mit Störungen der Knochenstruktur

 

Mangelversorgungen an D3 führen beim wachsenden Hund zu mangelhafter  Knochenausbildung

 

Beim adulten Hund besteht die Gefahr der Ausbildung einer Nebenschilddrüsenüberfunktion

Vergifungserscheinungen

 

Appetitlosigkeit

 

Polyurie

 

Blutdruckerhöhung

 

Calziumeinlagerungen führen zu Nierenfunktionsstörungen

 

 

E
Tocopherol

schützt die Zellen vor Zerstörung durch freie Radikale

Hemmung der Peroxidbildung

Zellerneuerung

Synthese langkettiger Fettsäuren

hemmt entzündliche Prozesse

stärkt das Immunsystem

Der Bedarf an Vit.E variiert in Abhängigkeit von der Aufnahme ungesättigter Fettsäuren

1mg Vit.E / Kg KM

pro Gramm ungesättigter Fettsäuren ist 0,6 mg Vit.E erforderlich

erhöhter Bedarf bei schwangeren Hündinnen und in der Stillzeit, bei Gallenabsorptionsstörungen und Herzmuskelerkrankungen

 

Speicherung in Leber und Körperfett

Pflanzliche Öle und Fette (Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl)

Nüsse

Getreidekornprodukte

Getreidekeime

Vollkornflocken

keine spezifischen Mangelerkrankungen

selten leichte Schädigung der Blutzellen

selten auch zentralnervöse Störungen

Gelbfettkrankheit

vermehrte Blutungsneigung

Überdosierungen selten
K
Phytomenadion

Blutgerinnung

Proteinsynthese

Knochenbildung

Leberentgiftung

Resorption der Darmschleimhaut

Vitamin K wird von der Darmflora synthetisiert

Die Bedarfswerte werden deshalb sehr niedrig angegeben

Erhaltung: 16 ng / Kg KM

Trockenalleinnahrungen sollten einen Gehalt von 60 -210 ng /100 Trockenmasse aufweisen

 

Aufnahmeorte
sind Leber,
Muskeln und Haut

Grünblättriges und

gelbes Gemüse

(z.B. Kohlrabi, Eisbergsalat,

Grünkohl, Kopfsalat)

Sauerkraut

Weizenkeime

Meeresalgen

Geringe Mengen in

Maiskörnern und Haferflocken

erhöhte Blutungsneigung

Verzögerung der Blutgerinnung

Vitamin K Verluste bei zerstörter

Darmflora nach hohen

und längerfristigen Antibiotika-

oder Sulfonamiden-Verabreichungen

Sekundärer Mangel auch
nach Aufnahme geringer
Mengen an Rattengift(Dicumarole
)

Anämie

Gelbsucht

Thrombosen

Wasserlösliche Vitamine:

Vitamin Funktion

Bedarf/Abbau/

Speicherung

Vorkommen

Mangel-

symp.

Überdosierungs-

symp.

B1
Thiamin

(Aneurin)

Nervenfunktionen

Kohlenhydratstoffwechsel

Wasserhaushalt

Schilddrüsenfunktion

Energiegewinnung

Bedarf abhängig vom

Umsatz und der

Nahrungszusammensetzung

Mit steigendem

Kohlehydratanteil in der

Nahrung nimmt der B1 Bedarf zu.

 

Erhaltung: 20g/ Kg KM

Erhöhter Bedarf bei

Schwangerschaft,

Stillzeit und Jungtieren

Trockenalleinnahrungen

sollten einen Gehalt

von 0,2-0,3 / 100g aufweisen.

 

Speicherung in

Herz- und Skelettmuskulatur,

Niere und Leber

Überschüsse werden
über die Nieren ausgeschieden

Kartoffeln

Sojabohnen

Vollkornflocken

Sonnenblumenkerne

Hefe

Getreidekleie

grüne Erbsen

pflanzliche Öle

Herzstörungen und Herzvergrösserung

Leistungsabfall

geistige Verwirrung

Krämpfe, Muskelschwäche

Nervenstörungen (u.a. Störung im Bereich

des vegetativen Nervensystems)

Mangelsituationen können besonders leicht enstehen bei einseitiger Nahrungszusammenstellung mit reichlich poliertem Reis,Weißmehlen, und stark fetthaltigen Nahrungen

Nach länger andauernden Antibiotikagaben können ebenfalls Störungen im Kohlehydratstoffwechsel entstehen, die sich besonders nachteilig auf das ZNS auswirken können.

Die Toleranz für Überdosierungen ist beim Hund recht hoch, sollte jedoch vermieden werden
B2
Riboflavin (Laktoflavin
         
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