Nahrungsumstellung, Tipps und nützliche Hinweise:
Es ist völlig problemlos möglich Hunde vegan zu ernähren. Es ist nicht mit Risiken verbunden, und stellt auch keine besondere Anforderungen an den Ernährer dar.
Aber es ist wichtig, sich mit den zukünftigen Nahrungsmitteln für den Hund zu befassen, und die physiologischen Besonderheiten des Hundes zu beachten. Mit diesen Voraussetzungen wird der Hund rundum gesund, fit, aktiv, wohlgenährt und voller Lebensfreude sein.
1. Die Umstellung:
Zunächst kann man die bislang gereichte Nahrung mit der veganen Nahrung vermischen, und den Anteil an veganer Nahrung langsam erhöhen, bis der Hund sich an die neue Geschmacksrichtung gewöhnt hat. Das kann auch notwendig werden, weil sich die Verdauung des Hundes an neue Nahrungsbestandteile gewöhnen muss und nicht überfordert werden sollte.
Nahrungsumstellung bedeutet Stress für den Hund und sein Verdauungssystem, und kann zu Durchfällen, Erbrechen und allergischen Reaktionen führen.
Manchmal ist es für einen Hund auch kein Problem, und er nimmt die neue Nahrung sofort und ohne Probleme an. Dies ist von Hund zu Hund individuell verschieden.Für eine gute Gesundheit muss der Hund genügend essen. Ernährungsumstellungen sollten nicht zu einem Willenskampf ausarten, bei dem der Hund aus Hartnäckigkeit hungert.
Ein gesunder Hund hat immer Interesse an Nahrung. Hunde , die spielen, toben , sich aktiv am Leben beteiligen und ausgelastet sind, verspüren auch Hunger, und werden in der Regel den Inhalt ihres Napfes mit Leidenschaft verdrücken.
Nicht anders verhält sich ein vegan ernährter Hund.
Nicht essen wollen, muss nicht bedeuten, die Nahrung auf Grund seiner Zusammensetzung abzulehnen, sondern kann auch vielfältigste Erkrankungen zu Grunde haben. Fehlender Appetit der länger anhält, ist ernst zu nehmen, und bedarf der ärztlichen Untersuchung, um sicher zu stellen, dass dem Hund keine organischen Probleme zu schaffen machen.
Erfahrungen zeigen, dass die vegane Nahrung den Hunden schmeckt und ihnen gut bekommt. Eine Nahrung, die Ideenreich gestaltet, variabel auf den Hund geschmacklich abgestimmt, und ausgewogen Vitalstoffe beinhaltet, wird ihm viele gesundheitliche Vorteile bringen.
2. Geschmacksvariationen:
Um die Akzeptanz der neuen Nahrung zu erhöhen, kann man verschiedene vegane Nahrungsmittel untermischen und probieren, was dem Hund am ehestens mundet.
Zum Beispiel:
Bsp. Obstbrei :
1 dicke Scheibe Ananans
1 Orange( wenn es gemocht wird)
1 Apfel
1 Kiwi
1 Banane
einige Erdbeeren oder andere Beeren
1Birne
dazu können etwas Instant-Haferflocken gemischt werden, oder etwas Sojajoghurt und 1 EL Leinöl
Diese Mischung wird im Mixer fein püriert, zBsp. Mittags verteilt und am nächsten Tag wieder mittags frisch zubereitet.
Ein Glas frischer Obst-Smoothie fällt dabei immer für den menschlichen Mitbewohner mit ab.
Auf diese Weise hat der Hund 2 mal pro Tag eine ordentliche, gesunde und frische Portion Rohkost erhalten.
Bsp. Gemüserohkost:
2 Handvoll selbstgezogene Mungbohnen
½ Kohlrabi
4 Tomaten
½ Paprika
¼ Zuchini
1 Petersilienwurzel
1Rübchen
½ Fenchel
frische Salate der Saison
3 EL Öl
1 Gläschen Babybrei Gemüseallerlei( damit die Mischung besser schmeckt)
Diese Mischung wird im Mixer fein püriert und ist mind.2 Tage im Kühlschrank haltbar. Jeweils zum Frühstück und zum Abendbrot wird eine gute Portion den Hunden zum Essen dazu gegeben.
4. Wichtiger Hinweis:
Von der Maßnahme, den Hund vor dem unbekannten Futter hungern zu lassen ist abzusehen.
Mit einer geschmacklich intensivierten Nahrung kann der Hund leicht an die neue Geschmacksrichtung gebracht werden.
Im Allgemeinen sind Hunde allerdings nicht allzu wählerisch und nehmen gern die Nahrung, die ihnen von ihren Menschen angeboten wird.
Es kann auch vegane Dosennahrung untergemischt werden, was die Akzeptanz erhöhen könnte.
Manche Hunde werden die neue Nahrung auch gern annehmen, wenn sie beobachten können, wie die neuen Nahrungsmittel mit den Peden Rezepten selbst hergestellt werden.
Hier und da ein Leckerchen nebenbei und der Hund wird schnell an der neuen Nahrung interessiert sein. Er kann erschnuppern was in den Töpfen kocht, oder wenn Gemüse und Obst zum pürieren vorbereitet wird, und auch mal vorprobieren. Hunde sind immer sehr interessiert wenn ihr Obst und Gemüse zerkleinert wird.
Versuchen Sie sich ganz auf den Hund einzustellen und zu erkennen, was er mag und was nicht. Schnell werden Sie herausgefunden haben, welche Vorlieben er vielleicht mit ihnen teilt und welche zusätzlichen Geschmäcker er in seinem Essen vorzieht.
Hunde beurteilen ihre Nahrung eher nach dem Geruch statt nach der Farbe. Intensivere Gerüche erzeugen kurz angebratener Tofu und Kurzgebratene Nudeln, die auf die zubereitete Nahrung gegeben werden, und in der Umstellungsphase sehr gut als Anreiz dienlich sind.
5. Tipps:
Man kann sein geliebtes (vielleicht schon veganes) Trockenfutter im Mixer zu feinen Bröseln verarbeiten und dem Hund über das fertige Essen streuen. Ein bekannter und vertrauter Geruch fördert sein Interesse an der neuen Nahrung. Es kann auch sein bisheriges Trockenfutter sein um ihm die Umstellung / Umgewöhnung zu erleichtern. In der Regel wird es aber ratsam sein, zunächst die neuen Komponenten mit dem hergebrachten Futter zu vermengen.
Wenn er gar nicht klappen will und der Hund lehnt die neuen Versuche gänzlich ab, sollte noch dezenter mit dem zu mischen vorgegangen werden.
Viele Hunde mögen sehr Babybreivariationen mit verschiedenen Gemüsesorten. Diese kann man zunächst recht reichlich zu mischen.
„Vurststückchen“ aus der menschlichen veganen Küche sind sicher interessant. Aber probieren Sie sich zunächst durch die aufgeführte Liste an möglichen Zutaten um das Geschmackserlebnis für den Hund zu variieren.
6. Anforderungen an die Konsistenz der Nahrung :
Alle Elemente der gereichten pflanzlichen Nahrung müssen gut mit Flüssigkeit eingeweicht und stark zerkleinert angeboten werden. Trockennahrung sollte vollständig aufgeweicht werden.
Zum verbessern kann man Trofu auch noch überstreuen.
Obst und Gemüse, Nudeln, Hülsenfrüchte, je nach Rezept, sollten im Mixer ordentlich zermust werden, um dem Hund die größtmögliche Nahrungsverwertung zu ermöglichen.
Was der Hund in seiner organisch bedingten Verweildauer im Magen-Darm-Trakt, nicht verarbeiten kann, wird unzureichend verdaut wieder ausgeschieden. Dabei kann es zu unvollständiger Resorption der angebotenen Nährstoffe kommen und zu möglichen Mangelzuständen.
Gut vorbereitete Nahrung, die mit Enzymen oder frischen Sprossen und Keimen angereichert ist, sichert eine vollständige Aufnahme aller angebotenen Nährstoffe.
Die zubereitete Nahrung sollte leicht erwärmt, mindestens Zimmertemperatur aufweisen, niemals direkt aus dem Kühlschrank angeboten werden.
7. Toxische Eigenschaften bestimmter Nahrungsmittel
Vorsicht:
Nicht verwendet werden dürfen, wegen möglicher und erwiesener toxischer Wirkungen:
8. Snacks zwischendurch:
Als Leckerchen bieten sich an:
- kleine Möhrenstückchen
- Apfelstückchen, Pfirsich, Apfelsine, Birne, Banane….
- Kohlrabistückchen
- Gurkenstückchen, Paprikastückchen
- Hundekekse von Yarrah, oder Amidog
- Yarrah Kauartikel
- getrocknete Bananenstücke
- getrocknete Apfelstücke
- gelegentlich getrocknete Vollkornbrotstücke
- Trockenpflaumen (ohne Stein! )
- Zwieback
Dies ist nur eine Reihe von kleinen Belohnungshäppchen. Sie sollen nicht die vollwertige Nahrung des Tages ersetzen, oder reduzieren.
Beim übergewichtigen Hund sollte mit dem Tierarzt eine Strategie der Nahrungsbemessung entworfen werden.
Ebenso verhält es sich mit dem Untermischen von Gemüse-, Obst, und Sprossenbrei.
Diese sollen nur einen kleinen Frischkostanteil in der Nahrung sicherstellen, und nicht die abgemessene Nahrungsmenge an Fertignahrung ersetzen oder dezimieren.
Der Hund erhält durch die Fertignahrung weitestgehend alle wichtigen Nährstoffe.
9. Kräuter:
Frische Kräuter sind gut geeignet um die Nahrung gelegentlich anzureichern.
- Löwenzahn,
- Gänseblümchen,
- Petersilie
- Wegerich
- Kerbel, Thymian, Majoran
- Basilikum
- Brennnesselblätter
- Grünhafer
- Kamille
- Anis
- Schlüsselblumen
- Spitzwegerichkraut
- Petersilienwurzel
- Süßholzwurzel
- Schafgarbenkraut
- Tausendgüldenkraut
Diese Zugaben sollten sehr dezent und nicht täglich erfolgen. Viele Kräuter haben heilende Wirkungen, und sollten deshalb nicht unkontrolliert in größeren Mengen verwendet werden.
10. Supplemente
Auf Grund der Tatsache, dass nicht alle Nährstoffe für den Hund in rein pflanzlicher Form problemlos zu beschaffen sind, und einige Substanzen essentielle Bedeutung haben, sowie die Anpassung der Nahrung an die physiologischen Besonderheiten der Hunde erforderlich ist, sind zusätzliche Supplemente in synthetischer und pflanzlicher Form notwendig.
11. Die Häufigkeit der Mahlzeiten:
Entgegen vielfältiger älterer Meinungen sollten dem Hund 2 bis 3 Mal pro Tag Nahrung angeboten werden.
Hunde gewöhnen sich schnell und gern an sich wiederholende Rituale und einzelne Abschnitte im Tageslauf. Sie leben mit Menschen zusammen und es ist nur natürlich ihnen ebenfalls Frühstück, Mittagessen und Abendbrot anzubieten.
Nach den Mahlzeiten sollte der Hund ruhen, sich möglichst nicht ausgelassen betätigen und auch besser keinen Spaziergang unternehmen. Damit sollte mindestens bis 2 Stunden nach der Nahrungsaufnahme gewartet werden. Für größere Hunde besteht zudem ein nicht zu unterschätzendes Risiko einer Magendrehung. Anders als beim Menschen ist der Magen eher locker an seinen Bändern in der Bauchhöhle „aufgehängt“. Der stark gefüllte Magen kann sich durch vermehrte Pendelbewegung überschlagen und damit Mageneingang und Magenausgang abschnüren. Gärungsgase können nicht entweichen, der Magen gast auf und komprimiert Blutgefäße. In einem solchen Falle kann nur eine sehr schnelle Notoperation helfen.
Junghunde im Alter zwischen 1 und 2 Jahren sowie Senioren können 4 kleine Mahlzeiten pro Tag erhalten.
Frisches Trinkwasser sollte an mehren Stellen bereitstehen.
12. Gesundheitliche Aspekte:
Viele Zivilisationskrankheiten, die beim Menschen in Zusammenhang mit tierhaltiger Nahrung erwiesen sind, sind ebenso bei Hunden zu finden.
Allergien, Krebs, Nieren- und Herzprobleme, Arthrose, Rheuma, Krankheiten deren Ursachen unter anderem in der Nahrung und ihren Herstellungsverfahren zu Grunde liegen können.
Tierhaltige Nahrungen bedeuten auch: Tiermehle, Medikamente, Nebenprodukte (Hufe, Hörner…), Endotoxine die nach der Erhitzung der Nahrung freigesetzt werden, Hormone (wie Steroide oder Synovex), hohe Schadstoffkonzentrationen bei Fischhaltiger Nahrung, Konservierungsstoffe (Ethoxsyquin)…Spuren von Urin, Bindemittel, Zucker, Geschmacksverstärker, Farbstoffe…. Eine Mischung die auch dem Hund gefährlich wird, und ihn zum Opfer zahlreicher Erkrankungen werden lässt.
Die teilweise recht hohe Konzentration an tierischem Eiweiß, gepaart mit Belastung durch Schadstoffe kann Niereninsuffizienzen bedingen, Gelenkerkrankungen auslösen und Allergien begünstigen. Eine tierhaltige, völlig denaturierte Nahrung enthält wenig Enzyme, weist Molekülveränderungen in den Eiweißstrukturen auf und überfordert die Leber und die Pankreas.
Die Rückstände von Harnstoff, Harnsäure, Kreatin, Phenol, Sulfaten und Phosphaten sind Gifte, die im Pflanzenreich nicht, oder nur in geringem Maße vorkommen.
Harnstoffe entstehen durch das Aufspalten von Aminosäuren, wobei Ammoniak gebildet wird, das sich mit Kohlendioxid in der Leber verbindet und Harnsäure (auf Zellniveau zerfallene Purine) produziert. Hohe Konzentrationen an Harnsäure sind Verursacher von Arthritis, Nierensteinen, Gicht und Niereninsuffzienzen. Tierhaltige Nahrungen enthalten viel mehr Purine als Pflanzennahrung.
Pflanzlich ernährte Hunde sparen vitale Energien, ein Grund weshalb vegan ernährte Tiere oft verjüngt und agiler erscheinen.
Proteine aus tierischer Kost, die verarbeitet und enzymarm angeboten werden belasten die Bauchspeicheldrüse über Gebühr, und können zu Pankreasinsuffizienzen führen. Vor allem, wenn im Alter die eigene Enzymproduktion nachlässt.
Die schonende und gut vorbereitete vegane Nahrung, entlastet die Herzkreislauffunktionen und beschert dem Hund Aktivität und Wohlbefinden.
Der Frische-Anteil in der zubereiteten Nahrung ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und Radikalfängern. Kohlarten senken das Risiko an Darmkrebs und Leberkrebs zu erkranken, Mangos, Möhren und Tomaten senken das Lungenkrebsrisiko.
Die Pflanzenfarben in Obst und Gemüse haben als Antioxidantien antibakterielle, antiviruelle, vor Krebs schützende und fungizide Eigenschaften, sind Cholesterinspiegelsenkend, Verdauungsfördernd, wirken entzündungshemmend und beschleunigen den Abbau schädlicher Substanzen. Sekundäre Pflanzenstoffen haben weiterhin auch Wachstums-regulierende Eigenschaften und fördern die Immunstimulanz.
Hoher Blutdruck, Angina, rheumatischer Arthritis, Asthma oder als Indikation bei Nieren- und Gallensteinen (Nierensteine sind bei Veganern/innen weitgehend unbekannt) und bei Neurodermitis wird die vegane Kost immer öfter von Ärzten/innen und Heilpraktikern/innen angeraten. Auch der Hund kann unter diesen Erkrankungen leiden. Die vegane Ernährung kann hier vorbeugend entgegenwirken.
In den letzten Jahren sind die positiven Auswirkungen der in Pflanzen enthaltenen bioaktiven Substanzen (Sekundäre Pflanzenstoffe / Ballaststoffe) bekannt geworden. Sie schützen auch den Körper des Hundes wirkungsvoll vor Anfeindungen der Umwelt. Die „American Cancer Society“ legt dar, dass durch den reichlichen Genuss pflanzlicher Lebensmittel eine Vielzahl von Malignomen (bösartige Geschwülste), insbesondere im Verdauungs- und Respirationstrakt, verhindert werden kann.
Tägliche Verwendung frischer Obst und Gemüseanteile bieten auch dem Hund einen wirkungsvollen Schutz.
Die Ernährung muss sicherstellen, dass der Organismus mit allen notwendigen Bausteinen und Substanzen versorgt wird, so dass der Organismus gut funktionieren kann und dass sie zugleich eine gesund erhaltende Wirkung hat. Dafür benötigt der Körper Energielieferanten (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß) und weitere Wirkstoffe wie Vitamine und Mineralien. Die rein pflanzliche Kost versorgt den Körper nicht nur mit diesen Bausteinen, sie bietet gegenüber der üblichen Mischkost ein ausgewogenes Maß an Ballaststoffen und Antioxidantien die den freien Radikalen Einhalt gebieten und vielfache Schutzwirkungen enthalten.
13. Tipp für den Start ins vegane Hundeleben:
Die HerstellerInnen von Fertigprodukten wie z.Bsp“ Vegusto“, Ropodog, Happydog, etc… sind bemüht, dem Geschmack der meisten Hunde gerecht zu werden. Darum empfiehlt es sich am Anfang stets diese speziellen Trocken-Produkte und diese Nassfuttersorten auszuprobieren.
Dem Hund ist die Konsistenz von eingeweichtem Trockenfutter im günstigsten Falle bereits bekannt. Hat sich der Hund erst an die vegane Kost gewöhnt, wird die Umstellung auf eigens gekochte, und mit Supplementen angereicherte Gerichte, sicherlich leichter fallen.
Fertigfuttersorten wie von Biopur oder Yarrah in Dosen oder Schälchen bereits fertig zubereitet im Handel/ Onlineversand angeboten, haben für den Hund einen besonderen Reiz und sind schmackhaft zubereitet. Auch diese Produkte helfen bei der Umstellung auf die vegane Koste und können pur oder als Nahrungszusatz in die vorbereitete Nahrung gemischt werden.